Neue FIDE-Regeln ab 1. Juli

Ab 1.7. gelten die neuen FIDE-Regeln. In diesem Artikel werden die wichtigsten Änderungen kurz beschrieben.

Ab dem 1. Juli gelten die von der FIDE beschlossenen neuen Regeln. Den gültigen Text findet man auf der Seite der Schiedsrichterkommission des Deutschen Schachbundes zum Download. Hier die wichtigsten Änderungen:

Turnierschach

Die Karenzzeitregelung von Null wird wieder gestrichen, diesmal ersatzlos. Wenn die Turnierausschreibung nichts anderes vorsieht, heisst das vermutlich, dass ein Spieler bis zur Bedenkzeitüberschreitung Zeit zum Antreten hat.

Wird wegen eines unmöglichen Zuges eine frühere Stellung wiederhergestellt, hat der Schiedsrichter jetzt auch das Recht, die Uhren nicht zu verändern, um den Zeitplan nicht zu gefährden.

Wird ein Bauer nicht umgewandelt, gilt dies als Umwandlung zur Dame, wird aber wie jeder regelwidrige Zug mit Zeitgutschrift für den Gegner bestraft.

Künftig verliert in der langen Partie schon der zweite regelwidrige Zug, im Schnellschach schon der erste (im Blitz bleibt das beim alten).

Art. 10 (das ist diese Beanspruchung von Remis vor der letzten Zeitkontrolle) ist jetzt nur noch Anhang. Er gilt nur bei Bedenkzeiten ohne Zuschlag und kann durch Ausschreibung ausgeschlossen werden. Der reklamierende Spieler hat jetzt das Recht, einen Zuschlag von 5 s pro Zug für den Rest der Partie zu verlangen. Nur wenn das nicht möglich ist, gelten die bisherigen Möglichkeiten. Die FIDE drängt so auf die durchgängige Einführung elektronischer Uhren.

Bei der fünften Stellungswiederholung oder dem 75. Zug ohne Bauernzug oder Schlagfall kann der Schiedsrichter auch ohne Antrag eines Spielers eine Partie für remis erklären.

Bereits das Mitbringen eines Mobiltelefons oder eines anderen elektronischen Kommunikationsmittels in den Spielsaal führt künftig zum Partieverlust. Die Ausschreibung kann mildere Strafen vorsehen. Der Schiedsrichter darf eine Durchsuchung von Kleidung, Taschen etc. durchführen oder beauftragen.

Schnellschach

Im Schnellschach kann jetzt eine falsche Brettlage, Figurenaufstellung oder Uhreinstellung in den ersten 10 Zügen korrigiert werden. Ein regelwidriger Zug kann nicht nur vom Gegner, sondern auch vom Schiedsrichter reklamiert werden und verliert dann sofort die Partie. Wird er nicht reklamiert, kann er nur berichtigt werden, wenn der Gegner noch nicht gezogen hat.

Sieht der Schiedsrichter, dass beide Könige im Schach stehen oder ein nicht umgewandelter Bauer auf dem Umwandlungsfeld steht, wartet er, bis der nächste Zug abgeschlossen ist. Ist die regelwidrige Stellung dann nicht beseitigt, erklärt er die Partie für remis.

Blitzschach

Besondere Blitzschachregeln gibt es nicht mehr. Die Zeitstrafe für unberechtigte Remisreklamation beträgt eine statt zwei Minuten, ansonsten gelten die Schnellschachregeln.

Fazit

Wieder einmal hat es größere Änderungen gegeben. Mein Tip: 1. Handy zuhause lassen 2. elektronische Uhren anschaffen 3. REGELN LESEN!

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