Der Initiator der uns befreundeten Lasker Gesellschaft hat Geburtstag. Persönliche Anmerkung warum er auch für unseren Verein nicht ganz unwichtig ist.
Paul Werner Wagner ist ein Urgestein der deutschen Schachszene. Die von ihm in's Leben gerufene Lasker Konferenz im Jahre 2001 hatte international ein großes positives Echo hervorgerufen. Das Andenken an den Namenspatron unseres Vereins, dem ehemaligen (und bisher einzigen deutschen) Schachweltmeisters Emanuel Lasker, würde ohne Paul sicherlich nicht so umfassend und nachhaltig sein.
Man muss Paul in Aktion erlebt haben! Insbesondere seine Gespräche auf dem Podium mit ausgewählten Koryphäen des Schachs, aber auch der Kultur und der Politik im allgemeinen, öffnen einem die Augen. Sensibel im Austausch von Fragen von Ideen entsteht eine intime wertschätzende Gesprächssituation, in denen sich das Gegenüber öffnet und von echten persönlichen Erfahrungen berichtet, die berühren und bewegen.
Wir durften im letzten Jahr dies beim Gespräch mit Hajo (Hans-Joachim) Hecht beim Kulturabend im Rahmenprogramm des Teschnerturniers erleben, wo ausgiebig über die persönlichen Begegnungen mit Rudolf Teschner berichtet worden ist und ein gutes Stück Berliner Schachgeschichte aus erster Hand erfahrbar wurde.
Die Aufzeichnung des Rudolf Teschner Kulturabends 2022 ist auf YouTube verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=T1a6Bt1JS-M
Viele weitere Gespräche, die häufig aufgenommen worden sind, kann ich allen Interessierten wärmstens an's Herz gelegt.
Ich selbst durfte vor vielen Jahren Zeuge eines Gesprächsabends mit Wolfgang Unzicker und Edith Keller-Herrmann sein. Wolfang Unzicker war in der BRD einer der führenden Großmeister, langjähriger Nationalspieler, häufig am ersten Brett. Edith Keller-Herrmann war in der DDR beste Spielerin über viele Jahre, dort ebenfalls Nationalspielerin und Inspiration für eine ganze Generation von Schachspielerinnen und -spielern.
Die Freude, mit denen beide über die vielen Begegnungen in der Schachwelt erzählten, bewegte mich ebenso, wie die persönlichen Erzählungen aus ihrer Jugend bis hin zum Bericht von Edith Keller-Herrmann über die Bombardierung Dresdens im Februar 1945, welches sie persönlich erlebte und überlebte.
Zu dem Zeitpunkt dieses Kulturabends hatte ich das Schachbrett schon mehrere Jahre zur Seite gelegt. Nach diesem Abend setzte ich mich nach langer Zeit wieder ans Brett und zwar bei einem Monatsschnellturnier unseres Vereins.
So hat mich also Paul Werner Wagner wieder zurückgeführt an das Brett.
Und vermutlich wäre ich ohne dich demnach heute auch nicht Vorsitzender dieses Vereins.
Allerherzlichste Glückwünsche lieber Paul !
Sebastian
(Vorsitzender des SG Lasker Steglitz-Wilmersdorf e.V.)
P.S.: Es lohnt sich mit Paul Werner Wagner zu beschäftigen.
Nicht umsonst gibt es auch Glückwünsche zum 75. Geburtstag auf der Webseite von Chessbase (https://de.chessbase.com/post/herzlichen-glueckwunsch-paul-werner-wagner-wird-75). Per Google Suche stößt man auf viele Aufnahmen von Gesprächen mit Wolfgang Kohlhaase, Antje Vollmer u.V.a.m.