Persönliche Rückschau: Stockholm zu Pfingsten

Kurz vor dem Jahreswechsel noch eine Rückschau auf mein persönliches Schachhighlight 2011; dem Besuch bei unserem Partnerverein in Stockholm.

Eine Sache will ich noch erledigen vor dem Jahreswechsel:

Eine kleine Rückschau auf unseren Besuch in Stockholm dieses Jahr zu Pfingsten.

Es war mein persönliches schachliches Highlight dieses Jahr und ich will hier darüber berichten damit sich das nächste Mal entsprechend viele weitere Vereinskollegen finden, die mitkommen.

Ich werde nur Stichpunktartig mit ein paar Bildern über den Besuch berichten mit einer entsprechend persönlichen Sicht der Dinge. Ich hoffe nächstes Jahr den Bericht noch weiter auszubauen und wenn möglich für unsere schwedischen Schachfreunde zu übersetzen.

Vorab war es ein Glücksfall für mich. Aus vielen Gründen. Zweieinhalbmonate vorher bin ich zum zweiten Mal Vater geworden und es war nicht ganz selbstverständlich, dass ich mich für ein paar Tage nach Stockholm „verdrücken“ konnte.

Bahnhofshalle in Stockholm Wassertaxi in Stockholm 

Ich reiste schon am Donnerstag vor Pfingsten nach Stockholm und mein Gasgeber Simon Marder begrüßte mich und wir konnten noch den Nachmittag und Abend Stockholm erkunden. Nach einem vegetarischen Imbiss am Hafen folgte ein kleiner Ausflug nach Djurgarden (Deutsch: Tiergarten).

In dem dortigen Vergnügunspark „Tivoli Gröna Lund“ trat an diesem Abend Brian Adams auf. Obwohl Simon und ich weit davon entfernt sind uns als Fans seiner Musik zu schimpfen oder auch nur Platten dieses Künstlers unser eigen zu nennen waren wir Feuer und Flamme Brian zu sehen.

Tiergarten auf Schwedisch 

Das stellte sich wegen grenzenloser Überfüllung (dank Brian) als schwieriger heraus als erwartet und nur über einige Umwege und kleine Schleichwege waren wir in der Lage uns in den Backstagebereich zu schleichen um wenigstens die Musik zu vernehmen, auch wenn kaum ein Blick auf Brian möglich war.

Tivoli aus der Ferne Brian Adams Koffer

Da es am Freitag erst am Nachmittag zu einer schachlichen Zusammenkunft und den ersten Kämpfen kommen sollte, zeigte mir Simon am Freitag vormittag noch einen Badesee in der Nähe seiner Wohnung. Seine Wohnung liegt wohl in einer etwas zwielichten Gegend von Stockholm, welche aber trotzdem eher einem Berliner Naherholungsgebiet gleicht. Man muss einfach festhalten: Stockholm ist schön! Und damit meine ich richtig schön.

Mit Simon am Strand Ausblick

BlitzturnierDer Empfang am Nachmittag war herzlich. Das Wiedersehen mit vielen alten Bekannte von den früheren Besuchen führte zu einem regen Geschnatter aller Beteiligten. Das nachfolgende Blitzturnier wurde wenn ich mich recht entsinne von einigen Schweden dominiert.

Am Samstag folgte dann der große Vergleichskampf, der unentschieden endete. Ich spielte Remis gegen Lars Dock. Details versuche ich an einem anderen Tag zu ergänzen. Nur eins sei gesagt: Es stand auf Messers Schneide und die Stockholmer können sich insgesamt glücklich schätzen „davongekommen“ zu sein.

Abends folgte ein festliches Abendmenü, welches in schwedischer Tradition mit vielen Reden garniert war. Es war sehr eindrucksvoll wie die Schweden sehr unterhaltsam interessante Geschichten in Ihre Reden einfliessen liessen, die viel über die lange Tradition des schwedischen Vereins und der Partnerschaft von Stockholm und Berlin offenbarten.

Am nächsten Tag gab es ein weiteres Highlight in vielerlei Hinsicht. Ein Blitzturnier auf einer Bootsfahrt nach Aland, einer territorial zu Finnland gehörenden aber autonomen Insel. Die Fahrt dorthin führte durch die Stockholmer Schergen, dem Küstengebiet vor Stockholm mit abertausenden von Inseln.

Karte der Schergen Beim Spiel Blick aus dem Schiff Das Turnier

Während der Fahrt wurde ein Blitzturnier durchgeführt. Erstmals nach langer Zeit schien sich mir Caissa zu offenbaren. In Erinnerung an Bobby Fischer (1. e4! – man beachte das Ausrufezeichen von Fischer in seinem Buch "My 60 Memorable Games") zog ich mit Weiß immer mit dem Königsbauern. Obwohl ich ein schlechter Blitzer bin spulte ich zügig die Partien ab und zusammen mit einer Portion Glück kam ich mit vollen 100% in’s Ziel.

Laskeraner unter sich Berndt Söderborg Tabelle Der Panoramablick wird genossen

Dieses Glück wärte allerdings nur Kurz. Einen kurzen Aufenthalt in Aland mit Umstieg auf eine andere Fähre nutzte ich mit dem schwedischen Schachfreund Adam zu einem schnellen Spaziergang zu einem im Hafen liegenden Dreimaster. Schnell, aber nicht schnell genug, da wir nicht mehr an Bord kamen und erst Stunden später eine Fähre nach Stockholm zurückfuhr. Immerhin konnten wir derweil das Eiland erkunden und ich muss zugeben, dass die Bevölkerung einen finnischen Eindruck auf mich machte, soweit ich das mit meinen finnischen Kulturkenntnissen aus Aris Kourismäki Filmen beurteilen konnte.

Dreimaster in Aland Ich und Adam auf dem Rückweg zur Fähre

Am letzten vollen Tag des Besuchs wurde ich Zeuge der Jahresplanung für das Jugendtraining im Verein, welches sehr professionell organisiert wird. Das ist nicht zuletzt möglich, da der Verein durch eine Stiftung unterstützt wird, die des ehrenwerten wir bekannten Tore Rilton, nach dem auch der Rilton Cup benannt ist.

Jahresplanung des Jugendtrainings Mit Lars Dock Stockholm Modell im Kulturhaus

Danach schlenderten wir noch durch die Stadt, guckten uns ein paar Sehenswürdigkeiten und andere Dinge wie der Gedenktafel Olaf Palmes an. Hiernach besuchten wir noch ein Schachturnier im Schachzentrum Stockholms, den Räumlichkeiten des Stockholmer Schachverbandes. In diesen eindrucksvollen Räumen hatte ich auch die Freude meinen früheren Stockholmer Gast Mikael Helin zu sehen.

Olaf Palme Gedenktafel Stockholmer Schachzentrum Mikael Helin beim Turnier Großes Gemälde im Schachzentrum

Am nächsten morgen machten wir uns auf zum Flughafen auf die Rückreise. Auf dem Weg traf ich noch Anke Fischer beim Schachspielen mitten in der Stadt auf einem Platz wo ein Gartenschachspiel zum Schachspielen einlädt. Sie blieb noch ein paar Tage in dieser wundervollen Stadt. Die Übrigen nahmen den Flieger zurück nach Berlin.

Abschiedsessen Anke Fischer Simon und Lucia

Einen herzlichen Gruß nach Stockholm

Sebastian Müller

 

Ein paar Links:

Bildergallerie auf der Webseite vom Stockholm Schacksällskap
http://www.sss-schack.se/?page_id=1307

Informationen über Tore Rilton
http://de.wikipedia.org/wiki/Tore_Rilton

Artikel vom letzten Schwedenbesuch bei uns im Jahr 2009:
http://www.sglasker.de/cms/DesktopDefault.aspx?content=article&ID=243&mid=0

http://www.sglasker.de/cms/DesktopDefault.aspx?content=article&ID=244&mid=0

http://www.sglasker.de/cms/DesktopDefault.aspx?content=article&ID=245&mid=0

 

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