Juni-Rapid: Volle Punktzahl für Brustkern

1. FM Jürgen Brustkern 7/7 2. Moritz Maibaum 5/7 3. Adis Artukovic 4,5/7

Mit vierzehn Teilnehmern war das Juni-Rapid nicht das bestbesuchte, und leider fehlten auch ein paar Wertungsstärkere, die sonst Stammgäste sind. Zum Ausgleich wurde dies eines der interessanteren Turniere.

Nicht auf Platz eins. FM Jürgen Brustkern fuhr die volle Punktzahl ein. Meistens mit überzeugendem Spiel, gelegentlich auch mit überraschender Hilfe des Gegners. Nach Startrangliste überraschend auf Platz zwei unser noch amtierender Pokalsieger Moritz Maibaum, aber schon mit deutlichem Rückstand von zwei Punkten auf seinen Trainer. Er hatte in der zweiten und dritten Runde Punkte gegen Harald Haseloff und Dr. Rudolf Schindler abgegeben und dann die Aufholjagd gestartet. Auf Platz drei fand sich Adis Artukovic, der vielleicht nicht mit der Platzierung, aber durchaus mit seinem Spiel an diesem Abend unzufrieden war. Aus den mindestens besseren Stellungen gegen Benjamin Rouditser, Prof. Dr. Hans Jung und den Turniersieger holte er nur einen halben Punkt, und auch den am Ende mit Glück.

Für Rouditser, einen weiteren Schüler von FM Brustkern, war der Sieg gegen Artukovic der Start zu einem exzellenten Turnierverlauf: Weitere Punkte holte er gegen Jung, Haseloff und Ex-Laskeraner Alfred Liesecke und erreichte eine Leistung von 2000 bei einer DWZ von 1646.

Leider ist auch von unangenehmen Dingen zu berichten. Der Schiedsrichter musste in drei Partien eingreifen. In allen Fällen gab es Probleme mit der Bauernumwandlung. Mal wurde die erst nach Drücken der Uhr vollzogen, mal wurde ein umgedrehter Turm eingesetzt, der dann als Dame verwendet werden sollte. Beides geht natürlich nicht. Die Umwandlung gehörte schon immer zum Zug, und seit den Achtzigern ist auch ein umgedrehter Turm ein Turm, auch wenn man ihn Dame nennt. Erstaunlich ist, dass diese Fehler den erfahrenen Turnierspielern passieren. Ich nutze daher die Gelegenheit und lege jedem Schachspieler ans Herz, sich regelmäßig auf den neuesten Stand der Regeln bringen zu lassen. Der beste Weg ist ein Schiedsrichterlehrgang, der BSV bietet in diesem Jahr noch einige an. Ansonsten kann man sich auch von ausgebildeten Schiedsrichtern beraten lassen. Wer andere erfahrene Schachspieler fragt, riskiert, dass auch die den Stand aus ihrer Jugend kennen und die Änderungen der letzten Jahre nicht registriert haben.

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