Auch wenn diese Mitteilung von vielen angezweifelt wird: sie entspricht der Wahrheit obwohl. er aussieht wie einer von maximal 70 und Schach spielt wie einer von maximal 60
Joachim Böhme war schon beim Zusammenschluss von Lasker und Steglitz dabei und hat sein 50 jähriges Mitgliedsjubiläum längst unbemerkt hinter sich. Als ich 1965 zum Verein kam, war er bereits im Vorstand und später in der “Sturm – Drang – Zeit “ zu Beginn der Bundesliga) auch einige Jahre Vorsitzender. 1965 wurde Alfred Kinzel für 10 Jahre Präsident des Berliner Schachverbandes. Das muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden weil A. Kinzel eine wichtige Rolle im Leben des Dr. Böhme spielte. Er kannte aus gemeinsamer Funktionärstätigkeit die Qualitäten unseres Doc’s und lockte ihn zur Polizei, als eine Direktorenstelle an der Berliner Polizeischule ausgeschrieben wurde.
Der Weichensteller, der den jungen Studienreferendar auf das “Schachgleis“ lockte, war kein anderer als Albrecht Colditz, der sein Schüler war und ihn mit seiner Schachbegeisterung ansteckte; danke Albrecht!
Die Böhmes bewohnten früher eine große Altbauwohnung am Bayrischen Platz , die eine wichtige Anlaufstelle für Laskeraner war. Hier fanden Vorstandssitzungen statt, hier übernachteten reisende Bundesligaspieler. Bewirtet und beherbergt wurden sie von der Gattin unseres Jubilars, die viele viele Jahre aktiv im Hintergrund am Schachleben teilnahm. Sie ist die große Konstante im Leben des Dr. Böhme. Die beiden gingen schon gemeinsam zur Schule und kennen sich etwa 65 Jahre.
Einige besorgte Laskeraner haben auf das Schild am Außeneingang aufmerksam gemacht, das unbedingt geändert werden müsse. “Schach für alle von acht bis achtzig“ würde ab jetzt den Ehrenvorsitzenden aussperren. Vom Justiziar der FIDE erhielt ich die Auskunft, dass Dr. J. B noch bis zu vollendeten achtzigsten Lebensjahr Zutritt haben müsse. Es wurde uns allerdings empfohlen, im Hinblick auf die Konstitution des Doktors das Schild am “oberen Rand“ auf einhundertzehn zu erweitern.
Zum 75 Geburtstag hatte ich einen kleinen Vers gebastelt und weil ich derzeit aus Altersgründen keinen besseren hinkriege kommt er noch mal zur Anwendung:
Der Preuße, so sagt man, sei überaus zuverlässig,
der Berliner, so sagt man, sei offen und gerade heraus.
Der Böhme, so sagen wir Laskeraner, ist beides und noch viel mehr,
wir sind froh ,glücklich und dankbar, dass er zu uns gehört !
Christoph Weiten