Die Blitzmeisterschaft 2008, die im März 2009 jetzt nachgeholt wurde, war ein Turnier mit vielen Überraschungen. Mit ein Grund dafür dürfte der von den Teilnehmern gewählte neue Austragungsmodus gewesen sein: erstmals wurde das Turnier in einer Vor- und einer Endrunde ausgetragen.
15 Teilnehmer fanden sich zusammen, was nicht gerade als Rekord in die Klubgeschichte eingehen wird. Als DWZ-Favoriten durften vor allem die Oberliga-Spieler Maxim Piz (2165) und Clemens Escher (2123) gelten, doch natürlich auch unser vielfacher Klubmeister „Benno“ Wiese (2073) und eben der zweifache Lasker-Blitzmeister Veit Godoj (2073), der zuletzt bei der Berliner Blitzmeisterschaft 2008 einen sechsten Platz erreichen konnte, wollten ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden. Blitzmeister Sebastian Müller verteidigte seinen Titel nicht.
In der Vorrunde traten alle Teilnehmer gemeinsam in einer Gruppe nach dem Schweizer System gegeneinander an. Sieben Runden Blitz waren zu absolvieren, danach gelangten die sechs Besten in das A-Finale, wo der Titel „Blitzmeister 2008“ im Modus „Jeder gegen Jeden“ ausgespielt wurde. Die übrigen Spieler gelangten ins B-Finale wo ebenfalls im Modus „Jeder gegen Jeden“ der Trostpreis ausgespielt wurde.
In der Schweizer System-Vorrunde dominierte Veit Godoj das Feld sehr eindeutig. Mit 6,5 aus 7 und anderthalb Punkten Vorsprung auf das Feld gelang ihm ein glatter Durchmarsch. Doch beim Kampf um die übrigen Plätze im A-Finale gab es faustdicke Überraschungen: Während Mitfavorit Maxim Piz die Qualifikation trotz einer Niederlage gegen Godoj locker schaffte, blieben Clemens Escher und Benno Wiese auf der Strecke. Und statt der höher eingestuften Klaus Weissenbach, Dr. Rudi Schindler und Anke Fischer qualifizierte sich mit dem jungen Schachfreund Korcian Kirkici ein talentierter Nachwuchsblitzer überraschend für das A-Finale. Absolut sensationell ist das Abschneiden von Götz Forstreuter (DWZ 1190) zu nennen, der mit erstaunlichen 4 aus 7 ebenfalls in das A-Finale gelangte, obwohl ihn sicherlich kaum jemand „auf der Rechnung“ hatte. (Die Tabelle der Vorrunde wird nachgereicht)
In den Finalrunden ging es dann um die Entscheidung, allerdings ohne Clemens Escher, der auf eine Teilnahme am B-Finale verzichtete, wie zwei weitere Schachfreunde.
In der Gruppe A setzte sich erneut Veit Godoj durch, der nur gegen Maxim Piz ein Remis abgab. Damit gewann er ohne Niederlage in Vor- und Endrunde (+10 =2 -0) verdient die dritte SG-Lasker Blitzmeisterschaft nach 2003 und 2005. Der zweite Platz wurde überraschend von Karl-Heinz Baumbach errungen, der in der Endrunde nur gegen den neuen Blitzmeister verlor, aber ansonsten gegen alle Konkurrenten gewinnen konnte, Maxim Piz unerwartet eingeschlossen. Roman Matzkowiak gewann ebenfalls überraschend gegen Maxim und sicherte sich durch diesen Erfolg die Bronzemedaille. Maxim Piz wird mit Platz 4 sicher nicht zufrieden sein. Dafür aber Korcian Kirkici mit dem Erreichen des A-Finales, wo er zwar nur gegen Forstreuter gewann, aber in allen Partien ein gutes Schachverständnis zeigte und oft aus guten Stellungen heraus noch verlor. Selten hat man in unserem Klub einen Neuling ohne DWZ gesehen, der so gepflegt zu Blitzen versteht! Götz Forstreuter blieb zwar ohne Punktgewinn in der Endrunde, doch sein eigentlicher Erfolg war die Qualifikation in der Vorrunde.
Endrunde Gruppe A
Rang |
Spieler |
DWZ |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
Punkte |
1. |
Veit Godoj |
2031 |
X |
1 |
1 |
0,5 |
1 |
1 |
4,5 |
2. |
Karl-Heinz Baumbach |
1895 |
0 |
X |
1 |
1 |
1 |
1 |
4 |
3. |
Roman Matzkowiak |
1892 |
0 |
0 |
X |
1 |
1 |
1 |
3 |
4. |
Maxim Piz |
2165 |
0,5 |
0 |
0 |
X |
1 |
1 |
2,5 |
5. |
Korcian Kirkici |
ohne |
0 |
0 |
0 |
0 |
X |
1 |
1 |
6. |
Götz Forstreuter |
1190 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
X |
0 |
Das B-Finale endete zunächst im „toten Rennen“ zwischen Klubmeister Benno Wiese, Klaus Weissenbach und Anke Fischer, wobei Klaus eine mögliche bessere Platzierung durch eine
Niederlage gegen Neuling Marco Rettig (ohne DWZ) verpasste.. Rudi Schindler hat nach seinen guten Leistungen bei der Klubmeisterschaft vielleicht etwas mehr erwartet als Rang vier. Alexander Timofeev und Marco Rettig bewiesen großen Kampfgeist, obwohl auf ihrem Konto am Ende jeweils nur ein Punkt zu verbuchen war.
Den fälligen Stichkampf um den Trostpreis gewann Benno Wiese mit zwei Siegen gegen Anke und Klaus, die Stichpartie Anke gegen Klaus endete Remis, womit Anke immerhin Remisenkönigin des Abends wurde.
Endrunde Gruppe B
Rang |
Spieler |
DWZ |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
Punkte |
1.-3. |
Hans-Joachim Wiese |
2073 |
X |
0 |
0,5 |
1 |
1 |
1 |
3,5 |
1.-3 |
Klaus Weissenbach |
1823 |
1 |
X |
0,5 |
1 |
1 |
0 |
3,5 |
1.-3. |
Anke Fischer |
1748 |
0,5 |
0,5 |
X |
0,5 |
1 |
1 |
3,5 |
4. |
Dr. Rudi Schindler |
1812 |
0 |
0 |
0,5 |
X |
1 |
1 |
2,5 |
5.-6. |
Alexander Timofeev |
1434 |
0 |
0 |
0 |
0 |
X |
1 |
1 |
5.-6. |
Marco Rettig |
ohne |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
X |
1 |