Der Klassenerhalt ist durch den Sieg gegen Oberschöneweide vorzeitig gesichert, die Aufstiegsfrage wieder offen.
FM Becker (2302) - FM Rosenthal (2356) 1 : 0
FM Paulsen (2280) - Schöwel (2211) - : +
Horn (2014) - FM Postler (2313) 1 : 0
Artukovic (2029) - FM Kleeschätzky (2136) Remis
Püschel (2077) - FM Syré (2240) 0 : 1
Piz 2116) - FM Thormann (2218) 0 : 1
WFM v. Herman, B. (2073) - Jauk (2103) 1 : 0
Müller, S. (2061) - Brameyer (2192) 1 : 0
DWZ-Durchschnitt 2119 2221
(Bild links: Walter Becker (rechts) mit einer starken Leistung stellte die Weiche zum Erfolg)
Trotz eines frühen 0: 2 Rückstandes – Maxim Piz überzog mit Schwarz und Dirk Paulsen war nicht erschienen – gelang Lasker 1 ein wichtiger Auswärtssieg gegen die mit fünf FIDE-Meistern angetretenen Oberschöneweider. Die Favoritenbürde trugen an der Nixenstrasse (mit Blick auf die sonnenüberflutete Spree) eindeutig die im DWZ-Schnitt 100 Punkte stärkeren Gastgeber, die wohl einen lockeren Sieg und damit einen wichtigen Zwischenschritt in Richtung Aufstieg eingeplant hatten.
Doch die Laskeraner konterten mit Walter Becker, der am Spitzenbrett in glänzender Manier schon früh einen Materialvorteil erzielen konnte und diesen in ein gewonnenes Endspiel ummünzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keiner absehen, welch große Bedeutung dieser Lasker-Sieg am prestigeträchtigen Spitzenbrett für den Mannschaftskampf haben würde. Sebastian Müller lehnte mit Schwarz ein Remisangebot ab, nachdem er sich hinter einem Stonewall verschanzt hatte und gewann nach wechselhaftem Partieverlauf schließlich durch einen Fehler Brameyers in Zeitnot. Zwar gelang FM Syré ein klarer Sieg gegen Werner Püschel, der sich eigentlich auf Schwarz vorbereitet hatte und kurzfristig mit Weiß zu spielen hatte und deswegen etwas mit seinem Los haderte. Doch konnte dieser 2:3 Rückstand durch einen schön herausgespielten Mattsieg von Brigitte von Herman gegen Jauk ausgeglichen werden.
Zwischenstand nach der ersten Zeitkontrolle: 3 : 3.
Und die verbliebenen Stellungen waren klar günstig für die FM Postler und Kleeschätzky, die mit zwei bzw. gar drei Mehrbauern dem Sieg entgegenfieberten. Keine rosigen Aussichten also für die Laskeraner Sven Horn und Adis Artukovic, die aber unbeeindruckt weiter kämpften. Es zeigte sich bald, dass der Kampfeswille der Laskeraner sich diesmal auszahlen sollte: FM Postler grübelte allzu lange über mögliche Wege zum Gewinn und fand sich unversehens in dramatischer Zeitnot wieder. Und wie es unter solchem Druck eben geschehen kann, unterliefen dem favorisierten Spieler nun Fehler, die schließlich zu einem Figurenverlust und damit zur Niederlage führten. 4 : 3 für Lasker.
Auch FM Kleeschätzky unterlief fast gleichzeitig ein Schnitzer gegen den stellungsmäßig eigentlich zur Passivität verurteilten Adis Artukovic, der die Gelegenheit nutzte und sofort mit seiner verbliebenen Dame (gegen 2 Türme) auf den nun offenen gegnerischen König losging und bei beiderseitig recht knapper Bedenkzeit ein Remis durch Dauerschach erzwang, welches uns zum 4,5 : 3,5 Gesamtsieg reichte !
Bild oben: Sebastian Müller an 8 und Brigitte von Herman an 7 holten zwei wichtige Punkte, Maxim Piz an 6 konnte seine Erfolgsserie nicht fortsetzen.
Fazit: Die SG Lasker hat durch nimmermüden Einsatz in kritischer Lage zwei wichtige Mannschaftspunkte erkämpft und erspielt. Die Mannschaft hat gezeigt, daß man sie nie unterschätzen sollte. Weil die Oberschöneweider ihre Chancen nicht nutzen konnten, war der Mannschaftssieg letztlich auch verdient. Nun ist der Abstieg für uns kein Thema mehr. Glückwunsch an den Vorsitzenden Sebastian Müller (mit 6 aus 7 Topscorer in der Oberliga!) und seine wackere(n) Spieler(in) !!!
Veit Godoj